Mindestbiegeradius
Der Mindestbiegeradius definiert den kleinstmöglichen Biegeradius eines Werkstoffs, um Qualitätsminderungen oder Materialbruch auszuschließen.
Jeder Werkstoff ob Stahl, Kupfer oder Aluminium verfügt über seinen eigenen Umrechnungsfaktor, der in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Legierung, der Materialstärke und dem Streckgrenzen-Verhältnis steht. Wird dieser Wert unterschritten, entstehen beim Biegen des Werkstoffs Risse an den Außenseiten und Quetschungen an der Innenseite. Zudem verändert sich auch der Querschnitt in der Biegezone und es besteht die Gefahr, dass das Werkstück bricht. Zur Ermittlung des Mindestbiegeradius sind weitere Faktoren entscheidend wie z.B. das Verfahren (Kanten oder Walzen), die Biegegeschwindigkeit, Walzrichtung, aber vor allem der Werkstoff und die gewünschte Blechdicke.
Wird ein Werkstück in einen bestimmten Winkel gekantet, muss der Mindestbiegeradius größer ausfallen, da das Werkstück nach dem Abkanten zurückfedert. Daher fällt der tatsächliche Mindestbiegeradius immer größer aus, als der theoretisch mögliche Radius.